Die Narretei des Kyoto-Protokolls

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von Rainer Ernst Schütz

Wer wünscht sich diese Konsequenz? Europäer? Nur europäische Narren! Hingegen gibt es sehr wohl Nutznießer dieser Situation.

Denn: Sollte der Klimawandel tatsächlich so gravierende Folgen zeitigen, wie sie von vielen Forschern erwartet werden, dann wird ein ungeheurer Investi¬tionsbedarf entstehen, um einerseits neue Trockengebiete zu bewässern und um andererseits neu fruchtbar gewordene Gebiete – etwa in Kanada oder Sibirien – urbar zu machen. Diesen Investitionsbedarf werden aber dann die verarmten Europäer nicht aufbringen können, wenn sie die Riesenlasten aus der Befolgung des Kyoto-Protokolls zu tragen haben - neben den ohnehin vorhandenen Problemen mit ihrer Altersversorgung (ein Problem, das die USA nicht hat) und Gesundheitsversorgung (ein Problem, um das sich die USA weniger kümmert).

Die USA werden dann gewiss gerne als Invstor einspringen, selbstverständlich um den Preis, ihren „way of life“ und ihre Macht- und Finanzinteressen gewahrt zu sehen. Und Länder, die sich große Summen von einem Investor erwarten, hören üblicherweise auf die Wünsche dieses Investors und nicht etwa auf nörgelnde Kommentare eines Kontinentes, der meinte, alles besser zu wissen und sich doch nur selbst ins „out“ manövriert hat.

Der Nutznießer ist klar: Es ist zuvorderst die USA; aber auch, und zwar in dem Maße, in dem sie ihre wirtschaftlichen Potenz relativ zu Europa verbessern können, China und Russland. Die Vorteile für diese Länder sind so groß, daß man annehmen könnte, daß das ganze Kyoto-Protokoll eine Erfindung der CIA im Verein mit dem KGB gewesen sein könnte, und die liebenswert-naiven Europäer sind gleich darauf hereingefallen.

Wie dem auch sei, es bleibt die Frage, was zu tun sei. Diese Antwort ist ausnahms¬weise relativ leicht, und ausnahmsweise ist Österreich ein gutes Beispiel.

Wenn man schon in der Situation ist, das Kyoto-Protokoll unterzeichnet und auch noch ratifiziert zu haben, dann ist es zweckmäßig, sich mit aller Kraft gegen alle Pläne zu wehren, die Strafbestimmungen für die Unterzeichnerstaaten einführen wollen. Weiters soll man ruhig und gewissenhaft alle schadstoffreduzierenden Techniken weiterentwickeln und anwenden, die betriebs- und volkswirtschaft¬lichen Nutzen bringen. Und zu guter Letzt soll man in allen Bereichen, wo das nicht der Fall ist, es so machen, wie es Österreich ohnedies tut: Das Nichterreichen der Kyoto-Ziele wortreich öffentlich bedauern. Und sonst nichts.

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