Neue Buchrezensionen

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von Dr. Beate Hiltner-Hennenberg

Chiara di Capola, Erzählungen und Personen des Alten Testaments; Mathilde Battistini, Symbole und Allegorien; Bildlexikon der Kunst Bd. 3 und 4, Parthas Verlag, Berlin 2004.

In Zeiten, da politische Konflikte auch vor religiösem Hintergrund geführt werden, ist es wichtig zu wissen, worauf das Christentum beruht, welche Wurzeln und Herkunftsquellen es hat. Im farbenprächtig aufbereiteten, handlichen Bildlexikon findet der Suchende alles Wichtige und Kennenswerte über die Erzählungen des Alten Testaments zusammengefasst. Ähnlich geht es dem heutigen Betrachter von Gemäldegalerien, der die symbolhaften Andeutungen und Allegorien kaum mehr wird entschlüsseln können. Auch hier hilft das Bildlexikon, Phänomene wie etwa Morgenröte, Androgynismus, die Darstellung eines Ei, eines Baums, eines Engels oder verschiedener Menschenalter zu verstehen und sich über die Bedeutung der Aussage ein Bild zu machen.

Werner Fuld, Die Bildungslüge. Warum wir weniger wissen und mehr verstehen müssen, Verlag Argon, Berlin 2004.

Ein beeindruckendes Buch; endlich eines, das uns die Augen öffnet und uns zum Nachdenken zwingt. Wozu aller toter Bildungsballast, wenn er uns nichts mehr nützt? Nicht mehr das pure Wissen an sich macht stark, sondern und vor allem sollte der Schüler und Studierende lernen, wo er das Wissen abrufen kann. Nach der Lektüre dürften die PISA-Prüfungen kein Problem mehr sein.

Richard Bletschacher (Text); Klaus Ensikat (Abbildungen), Zirkus Malfatti. Zirkuslieder in Bildern, Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten 2004.

Der Zirkus ist endlich angekommen – welche Aufregung gab es noch vor paar Jahren, wenn diese Neuigkeit von haus zu Haus flog. Heutzutage, wo sich ein Dutzend Schausteller durch die Lande wälzen, ist der Zirkus für Kinder und andere Junggebliebene schon lange keine so rechte Sensation mehr.

Die kommt erst wieder auf, wenn man das kunstvolle Büchlein mit Bletschachers Zirkusliedern in die Hand nimmt und sich von den farbigen, spitzfindigen und detailreichen Illustrationen des Klaus Ensikat forttragen lässt. Neben Humor, Ironie und Satire lugt immer wieder eine Brise Lebenswahrheit durch die Zeilen: „Der Herr Direktor höchstpersönlich/ schwankt zwar ein wenig wie gewöhnlich/ […] Wo gibt es heute weit und breit/ noch solch eine Persönlichkeit“.

Die Literaturedition Niederösterreich ist ein kleiner, feiner Verlag mit einer handvoll fast bibliophilen Titeln im Jahr; an der niederösterreichischen Verwaltung angesiedelt. Ohne sich den Gesetzen des Marktes drücken zu müssen, können dort einheimische Autoren ihrer Liebe zum Schreiben Ausdruck geben.

Peter Braun, E. T. A. Hoffmann. Dichter, Zeichner, Musiker. Biografie, Verlag Patmos, Düsseldorf 2004.

Nicht nur durch die EU-Osterweiterung rücken wichtige europäische Städte unserer Nachbarn ins Bewusstsein. Einige große Söhne dieser früheren zentralen europäischen Metropolen haben seit jeher den Brückenschlag versucht. Manchen ist es gelungen. Wie etwa Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, 1776 in Königsberg geboren und 1822 in Berlin gestorben. Er konnte auf ein bewegtes Leben zurückblicken, das ebenso erfüllt wie abenteuerlich war, ebenso zerrissen wie glanzvoll. Uns ist er heute bekannt als rücksichtsloser Beobachter seiner Umwelt und seiner selbst, als unbestechlicher Kritiker, als Satiriker, Unterhalter und geachteter Buchautor. Wer kennt nicht Das Fräulein Scuderi, Die Elixiere des Teufels, Die Serapions-Brüder, Don Juan, Klein Zaches, genannt Zinnober oder die Lebens-Ansichten de Katers Murr.

In Hoffmanns Leben lagen jedoch die Erfolge und Niederlagen, die Begeisterung und der Rückschlag sehr eng beinander.

Peter Braun, der bereits einige Buchveröffentlichungen zur Romantik vorgelegt hat, stellt in sieben gut gegliederten Kapiteln dieses spannende, fast atemberaubende Leben vor, das Hoffmanns zwischen seinem Brotberuf als Richter und seinem Traum, ganz Dichter, Zeichner und Musiker sein zu wollen, durchschritt.

Kalender aus dem Verlag Harenberg

Heraushebenswert aus der Serie neuer Harenberg-Kalender für 2005 sind vor allem die Sprach- und die Länder-Sehnsuchts-Kalender. Für jeden Geschmack ist etwas dabei; die hochwertigen Farbaufnahmen der Toskana oder auch der USA stellen faszinierende Reiseziele dar. Alle Bilder sind auch als Postkarten zu verwenden.

Adelheid Dahimène; Heide Stöllinger, Die seltsame Alte. Bilderbuch ab 4 Jahren, ISBN 3-8526-273-2.

So spielerisch-leicht das Buch daherkommt: es steckt in ihm eine Menge Weisheit, wie sie nur von Generation zu Generation weitergegeben werden kann. Da erscheint einem Mädchen, dass seiner Spielsachen überdrüssig ist, donnerstags – so wie in einem anderen Buch samstags das Sams kommt – eine wirklich seltsame Alte, ohne coole Sprüche, ohne langen Zeigefinger. Ohne viele Worte zeigt einem skeptischen Kind dieses alte Kinderspiel mit dem Faden, den man zu immer neuen Mustern abheben kann. – So sind die beiden verwoben durch die gemeinsam verbrachte Zeit, durch vorsichtige Worte und eben den Faden – der glücklicherweise auch dem Buch beigegeben ist.

Thomas Mann, Buddenbrooks. Verfall einer Familie, 7. Auflage, Frankfurt am Main 2002.

Dieses Buch mit Einband und jenem geprägten Motiv, wie es 1903 auf der ersten einbändigen Ausgabe erschien, liegt besonders gut in der Hand. Nach einhundert Jahren hat sich bewiesen, was Samuel Lublinski im Berliner Tageblatt damals über die Buddenbrooks schrieb: „[Das Buch ist] eines jener Kunstwerke, die wirklich über den Tag und das Zeitalter erhaben sind“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Max und die Piraten; Max und das Schlossgespenst; Max und der Zauberer, alle: Tivola Verlag, produziert von BVM.

Die Spielgeschichten rund um Max sind nicht nur lehrreich und unterhaltsam, sondern vermitteln Wissen auf spielerische und spannende Art. dabei sind sie nicht platt wie teilweise

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